Gesunder Lebensstil | Medikamente
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Medikamente

Die Behandlung einer Atherosklerose erfordert, in Abhängigkeit von der Risikohöhe und davon, ob Folgeschäden bereits eingetreten sind, eine individuelle Behandlung, die der Arzt festlegt.

 

Im Folgenden wird nur auf Medikamente eingegangen, die die Cholesterinspiegel senken. Bitte beachten Sie, dass aus den genannten Gründen eine adäquate Behandlung noch weitere wichtige Medikamente beinhalten kann.

 

Cholesterinsenkende Medikamente mit unterschiedlichen Wirkmechanismen

 

Um erhöhte Gesamt- und vor allem LDL-Cholesterinspiegel zu senken, stehen verschiedenen Medikamente zur Verfügung. Diese wirken im Körper auf unterschiedliche Weise.

 

Statine

 

Statine sind die am häufigsten eingesetzten Medikamente in der blutfettsenkenden Therapie. Sie vermindern die körpereigene Produktion von LDL-Cholesterin durch die Hemmung des Enzyms HMG-CoA-Reduktase, das eine zentrale Funktion in der Cholesterinherstellung in der Leber ausübt.

 

Wirkmechanismus Statine

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Cholesterinresorptionshemmer

 

Cholesterinresorptionshemmer hemmen die Aufnahme von Cholesterin aus dem Darm. Die Aufnahme von fettlöslichen Vitaminen ist davon nicht betroffen. Das im Darm verstoffwechselte Cholesterin stammt dabei zu einem Drittel aus der Nahrung und zu zwei Dritteln aus der Gallenflüssigkeit.

 

Wirkmechanismus Cholesterinresorptionshemmer

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Duale Cholesterinhemmer

 

Kombiniert die beiden Wirkprinzipien von Statin und Cholesterinresorptionshemmer: sowohl die Cholesterinsynthese in der Leber als auch die Resorption im Darm wird gehemmt. Der LDL-Cholesterinspiegel kann dadurch stärker gesenkt werden als mit nur einem Wirkstoff allein.

 

Zweifache Cholesterinhemmung

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Ob ein Arzt ein Statin alleine oder eine Kombination mit einem Cholesterinresorptionshemmer oder anderen Medikamenten einsetzt, hängt davon ab, wie stark das LDL-Cholesterin und die Triglyzeride im Blut gesenkt werden sollen. Das wiederum wird einerseits von der Höhe des Ausgangswertes, andererseits vom weiteren Risikoprofil des Patienten bestimmt. Denn: je höher das Herzkreislaufrisiko des Patienten ist, desto niedrigere Werte sollen für LDL-Cholesterinspiegel erreicht werden.

 

Dies basiert auf einer Vielzahl an wissenschaftlichen Studien, deren Erkenntnisse von den Fachgesellschaften als Behandlungsleitlinie zusammengefasst werden. Diese Leitlinie gibt dem Arzt auch darüber Auskunft, welchen LDL-Cholesterinzielwert ein Patient in Abhängigkeit von seinem Herzkreislaufrisiko erreichen sollte.

 

Statine – alleine oder in Kombination eingesetzt – sind aufgrund ihrer guten Wirksamkeit auf das LDL-Cholesterin bei der Senkung von erhöhten Cholesterinwerten die erste medikamentöse Wahl des behandelnden Arztes. Daneben stehen noch andere Substanzgruppen zur Verfügung.

 

PCSK9 Hemmer

 

PCSK9 ist ein von der Leber gebildetes Enzym, welches die Lebensdauer von LDL-Rezeptoren zeitlich beschränkt. Diese nehmen die zentrale Rolle bei der Ausscheidung von LDL ein. Durch Hemmung des Enzyms wird die Lebensdauer der Rezeptoren verlängert und damit auch die Ausscheidung von LDL erhöht.

 

Anionenaustauscher

 

Anionenaustauscher wie Cholestyramin sind große Moleküle, die über eine massive Gallensäurebindung diese dem Körper entziehen. Allerdings ist auch die Aufnahme von fettlöslichen Vitaminen aus der Nahrung hierdurch vermindert. Der Körper versucht, den Gallensäuremangel durch Neuproduktion auszugleichen und entzieht damit auch ein gewisses Maß von Cholesterin.

 

Fibrate

 

Hierbei handelt es sich um eine Substanzgruppe, die über eine Steigerung des Fettsäureabbaues in den Zellen vor allem erhöhte Triglyzeridspiegel senken kann. Darüber hinaus führt es zu einem gewissen Grade zum Abbau des LDL-Cholesterins.